Berlin, 29.05.2018
Die Exzellenz der kerntechnischen
Produkte und Dienstleistungen aus Deutschland sowie die herausragende
Sicherheitskultur tragen international erheblich zur Erhöhung der Sicherheit
kerntechnischer Anlagen bei.
„Wer diesen Beitrag und die
internationale Mitsprache Deutschlands auch in der Zukunft erhalten möchte,
muss jetzt die entsprechenden Grundlagen schaffen. Dies gilt für den
regulatorischen Rahmen ebenso wie für einen sachlichen öffentlichen Dialog und
eine konstruktive Einbringung bei internationalen Fragestellungen“, mahnte Dr. Ralf Güldner, Präsident des DAtF, in seiner heutigen Eröffnungsrede des 49th
Annual Meeting on Nuclear Technology (AMNT 2018) in Berlin an.
Gerade mit Blick auf die Forderungen aus
der deutschen Politik, Kernkraftwerke in Nachbarländern abzuschalten, wies
Güldner auf die nach 2022 im Leistungsbetrieb der deutschen Anlagen nicht mehr
fortschreibbare Betriebserfahrung hin. „Für die Zeit nach 2022 bedarf es
seitens der Politik dringend eines Masterplans zur langfristigen Sicherstellung und Weiterentwicklung der Kompetenz im sicheren
Kernkraftwerksbetrieb. Neben der Praxis gehört hierzu auch eine ideologiefreie
und personell wie finanziell ausreichend ausgestattete
Reaktorsicherheitsforschung.“ Wer zudem auch neue Reaktorkonzepte künftig noch
sicherheitstechnisch bewerten möchte, müsse sich an der europäischen bzw.
internationalen Reaktorentwicklung beteiligen, so Güldner weiter.
In diesem Zusammenhang stellte Güldner
auf der Jahrestagung der Gesamtbranche mit Teilnehmern aus Betrieb, Industrie,
Entsorgung, Forschung, Gutachterwesen und Behörden die Bedeutung der
kerntechnischen Standorte in Deutschland heraus. „Kerntechnik aus Deutschland ist
weltweit sehr gefragt. Die Unternehmen unserer Branche leisten einen
unverzichtbaren Beitrag für die Weiterentwicklung der internationalen
Sicherheitsstandards sowie für den Wirtschafts- und Wissensstandort
Deutschland“, unterstrich Güldner.
Bezüglich der gesetzlichen Umsetzung des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Entschädigung im Zuge des politischen Ausstiegs aus der Kernenergienutzung in Deutschland wies Güldner abschließend darauf hin, dass ein vollständiger Ausgleich essentiell sei, der in üblicher Art und Weise auch Zinseffekte adäquat berücksichtige.