Themen:
_Should Nuclear Energy Play a Role in a Carbon-Constrained World?
_NIS Directive in the Energy Sector
_Release-Category-Oriented Risk
_Decommissioning: An Interdisciplinary Task for Junior Staff
_Kurchatov Institute’s Critical Assemblies
NucNet
Die Geschichte zeigt, dass neue Kernkraftwerke schnell hinzu gebaut werden können, aber die hohen Investitionskosten für neue Kernkraftwerke „eine grundlegende Herausforderung“ sind, mit dem die Industrie konfrontiert wird. Ein Bericht der Massachusetts Institute of Technology (MIT) Energy Initiative kommt fasst dies zusammen. Wenn die Nuklearindustrie das Tempo des Anlagenbaus und der Inbetriebnahme in Frankreich und den USA in den 1970er und 1980er Jahren erreichen würde, könnte der weltweite Energiesektor bis 2050 vollständig dekarbonisiert sein, sagte Jacopo Buongiorno, Co-Direktor der Studie und stellvertretender Abteilungsleiter des Department of Nuclear Science and Engineering am MIT, während eines Briefings über den Bericht in Brüssel.
Jacopo Buongiorno, Michael Corradini, John Parsons und David Petti
Zusammengefasst sind die Ergebnisse einer neuen MIT-Studie zur Zukunft der Kernenergie. Der Kontext für die Studie ist die Herausforderung, den Zugang zu Energie und die wirtschaftlichen Möglichkeiten für Milliarden von Menschen zu erweitern und gleichzeitig die Emissionen von Treibhausgasen drastisch zu reduzieren. Die Dekarbonisierung des Elektrizitätssektors kann zwar durch den Einsatz einer Reihe von kohlenstoffarmen Technologien in verschiedenen Kombinationen erreicht werden, Kernkraft ist jedoch die einzig ausreichend verfügbare kohlenstoffarme Technologie. Der Ausschluss einer leistungsfähigen kohlenstoffarmen Option wie der Kernenergie, wie es bei der deutschen Energiewende der Fall ist, ist mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Hohe Kapitalkosten für neue Kernkraftwerke schränken allerdings auch die Investitionsbereitschaft ein. Die Reduzierung dieser Kosten kann die Gesamtkosten der Dekarbonisierung erheblich reduzieren. Abschließend werden Regierungspolitiken analysiert. Dazu gehören auch Dekarbonisierungsstrategien, die den Beitrag aller kohlenstoffarmen Energietechnologien gleich behandeln, auch den der Kernenergie.
Roman Martinek
In Deutschland gibt es heute kaum noch jemanden, der in den letzten Jahren darüber schreibt, wie das Land seine Kernkraftwerke nacheinander stilllegt. Es war kaum etwas anderes zu erwarten, denn der von der deutschen Politik im Jahr 2011 beschlossene beschleunigte Ausstieg aus der Kernenergie wurde medial zustimmend begleitet und ist sicherlich eine bedeutende energiepolitische Entscheidung in der jüngeren Geschichte des Landes. Es muss dennoch mit allen Fragen und Herausforderungen des „Atomausstiegs“, auch öffentlich, umgegangen werden.
Stefan Loubichi
Die so genannte NIS RICHTLINIE (EU) 2016/1148 war der erste wichtige Schritt in Richtung der Implementierun eines gemeinsamen Standards der Informationssicherheit für die gesamte EU. Die Richtlinie wird in allen EU Ländern unterschiedlich umgesetzt. Das nächste Problem besteht darin, dass die Umsetzung in den einzelnen Ländern auch sehr unterschiedlich ist. Zusammenhänge und Details dazu werden vorgestellt.
Ulrike Feldmann
Am 6. März 2018 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH, Große Kammer) ein folgenschweres und umstrittenes Urteil zur Vereinbarkeit von Investitionsschutzklauseln mit Unionsrecht gefällt (Rechtssache C-284/16 - „Achmea“). Es wird von verschiedenen Seiten die Frage aufgeworfen worden, ob das Urteil auch für Abkommen wie z.B. die Energiecharta gilt, bei denen die EU selber Vertragspartei ist. Die Energiecharta ist Grundlage des Verfahrens der schwedischen Vattenfall AB und weiterer Kläger vor dem Internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten/International Centre for Settlement of Investment Disputes (ICSID), das zur Weltbank in Washington D.C. gehört. Das ICSID wurde 1965 durch die ICSID-Konvention gegründet, der 153 Staaten angehören.
Juan Carlos de la Rosa Blul und Luca Ammirabile
Nach dem Unfall von Fukushima hat das Interesse an Analysen zu schweren Unfällen stark zugenommen, sowohl hinsichtlich administrativer Maßnahmen – zur Verbesserung der Prävention und Minimierung schwerer Unfallfolgen – als auch bei der Förderung von Forschungsaktivitäten, die sich auf noch bestehende Unsicherheiten zu physikalischen und chemischen Phänomene und Prozesse konzentrieren, die während eines postulierten schweren Unfalls eine Rolle spielen können. Ein relevante und umfassender Ansatz zur Untersuchung schwerer Unfälle ist das Level 2 Probabilistic Risk Assessment (PRA). Um die relative wahrscheinlichkeitsbezogene Gewichtung zu ermitteln, die jedes System, jede Struktur oder Komponente zur Kernschadenshäufigkeit beiträgt, stehen mehrere Risikomaßstäbe zur Disposition. Die verschiedenen Ansätze dafür werden diskutiert und ein innovatives Maß für die jeweilige Bedeutung des Beitrags zum Schwerstörfallrisiko wird eingeführt. Diese Verfahren berücksichtigt das gesamte Spektrum von Unfällen, die zu radioaktiven Freisetzungen führen. Durch die Anwendung des Tools kann der Beitrag zum Risiko der verschiedenen Komponenten einer Anlage ermittelt werden.
J. Orzechowski, G. Stolzenberg, J. Wollrath, A. Lommerzheim, S. Mrugalla, Th. Beuth, G. Bracke, K.-M. Mayer, J. Mönig, A. Rübel, J. Wolf, V. Metz, S. Chaudry, E. Plischke und K.-J. Röhlig
Die Sicherheitsanforderungen verlangen bei der Analyse von zukünftigen Entwicklungen eines Endlagers und Endlagerstandortes die Unterscheidung hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens. Darüber hinaus forderte die nach dem Standortauswahlgesetz in 2013 eingesetzte Endlagerkommission in ihrem Abschlussbericht die Überprüfung der Einteilung in die Wahrscheinlichkeitsklassen „wahrscheinliche“, „weniger wahrscheinliche“ und „unwahrscheinliche“ Entwicklungen und der Trennung in „wahrscheinliche“ und „weniger wahrscheinliche“ Entwicklungen.
Der Arbeitskreis „Szenarienentwicklung“ (AKS)
hat sich mit der Einteilung von Entwicklungen in Wahrscheinlichkeitsklassen,
der Ableitung von unwahrscheinlichen Szenarien sowie mit deren Behandlung
auseinandergesetzt und die vorgestellte Position formuliert.
David Anton, Manuel Reichardt, Thomas Hassel und Harald Budelmann
Einige Herausforderungen und Randbedingungen
werden skizziert, die mit dem Rückbau kerntechnischer Anlagen einhergehen. Im
Vergleich zum Rückbau konventioneller Anlagen werden die Arbeiten in
kerntechnischen Anlagen durch die radiologische Belastung erschwert. Das
Rückbaukonzept muss unter Berücksichtigung der vielfältigen Randbedingungen für
jede kerntechnische Anlage individuell erarbeitet bzw. angepasst werden. Die
Vielseitigkeit der Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Rückbau
kerntechnischer Anlagen und der Zwischen- bzw. Endlagerung der radioaktiven
Abfälle unterstreicht die Notwendigkeit einer interdisziplinären
Herangehensweise.
Andrej Yurjewitsch Gagarinskiy
Seit seiner Gründung ist das Kurchatov Institute of Atomic Energy (heute National Research Centre „Kurchatov Institute“) an der Erforschung und Entwicklung von Kernreaktoren für verschiedene Anwendungen beteiligt. Dies erforderte auch Planung, Bau und Betrieb von speziellen Kritischen Anordnungen. Dieses Papier gibt einen Überblick über den Status des Einrichtungen des Kurchatov Institute mit mehr als zehn Kritischen Anordnungen, die für die Forschung und Entwicklung von Leistungs- (VVER, RBMK, HTGR), Schiffs- und Weltraumreaktoren vorgesehen sind.
Ludger Mohrbach
Der Bericht fasst die Vorträge der Focus Session „International Operational Experience” des Key Topic „Enhanced Safety & Operation Excellence“ zusammen, die auf der 49. Jahrestagung Kerntechnik (AMNT 2018) präsentiert wurden.
John Shepherd
Zum Ende des Jahres 2018 gab es mehrere Entwicklungen, die möglicherweise dazu führen werden, dass das neue Jahr mit neuen Unsicherheiten im Kontext der globalen Kernenergieentwicklung beginnt. Es sind dies der Brexit mit seinen Unsicherheiten und die Ankündigung der Trump-Administration für einen neuen politischen Rahmen zur Beschränkung des Handels mit Kernenergietechnologie mit China.