Der Artikel von Dr. Björn Peters und Hans-Peter Muhsal stellt ein Peer Review zur Studie „Gesellschaftliche Kosten der Atomenergie in Deutschland“ des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace Energy zu den Kosten der Kernenergie zwischen 1950 und dem Atomausstieg dar. Darin werden die vom FÖS getroffenen Annahmen und Methoden geprüft. Im Ergebnis wird festgestellt, dass das FÖS elementare betriebs- und volkswirtschaftliche Grundsätze missachtet und dadurch stark überhöhte gesellschaftliche Kosten errechnet, ohne umgekehrt den gesellschaftlichen Nutzen einzupreisen. Die hohen gesellschaftlichen Kosten, die das FÖS berechnete, ergeben sich auch dadurch, dass gesellschaftlicher Nutzen irrtümlich als Schaden gedeutet wurde, so etwa bei der CO2-Freiheit der Stromproduktion und beim Marktwert des Stroms aus Kernenergie. Vielmehr ist der Saldo zwischen gesellschaftlichem Nutzen, der auf 400 bis 800 Mrd. Euro beziffert werden kann, und den staatlichen Förderungen zwischen jeweils einem Szenario mit und ohne Kernenergie im Strommix zu bilden. Damit ergibt sich, dass der Nutzen der Kernenergie um das mindestens Achtfache höher war als die gesellschaftlichen Kosten
Der Printartikel ist in der Ausgabe 01/2021 der atw - International Journal for Nuclear Power erscheinen.